Ton und Musik



Bei der Untersuchung von Ton und Musik gibt es vier konkrete Unterscheidungen, die es zu untersuchen gilt:
Die erste Form ist die Sprache. Sie kann in Form von Dialogen, Monologen, inneren Monologen und Kommentaren auftreten.
Die zweite Unterscheidung sind die Geräusche. Hier achtet man darauf, welche akustischen Ereignisse in den jeweiligen Sequenzen vorkommen und wie sie eingesetzt werden.
Davon ist das sogenannte Atmo zu unterscheiden. Zu dieser Kategorie gehören die Originaltöne im Film. Sie sorgen für eine akustische Beschreibung des Settings und vermitteln eine gewisse Natürlichkeit.
Die letzte Unterscheidung ist die Filmmusik. Sie dient zur „unterschwelligen Emotionalisierung der Filmhandlung“ (Faulstisch 2013, S. 143). Hier gibt es zwei technische Arten, auf die ich mich beziehen werde. Die erste ist die Mood-Technik. Sie kann expressiv und sensorisch sein. Die zweite Art ist die Kontrapunktierung. Hier steht die Musik im Gegensatz zum Inhalt der Szene.
Im Folgenden werde ich ein paar Beispiele aus meinem Plot vorstellen und mithilfe dieser Unterscheidungen analysieren.



Audio 1





Mein erstes Beispiel habe ich der Sequenz 1 entnommen. Der Fokus liegt auf den vorgestellten Robotern und wird durch die Geräusche ihrer Schritte und Bewegungen unterstützt. Der Zuschauer soll seine komplette Aufmerksamkeit auf die Maschinen richten.
Es sind zwei Arten von Sprache auffällig. Die Erste Form ist die Anweisung der Roboter für die Menschen. Die Stimme ist tief und männlich und wirkt autoritär. Die Zweite Form der Sprache ist eine Frauenstimme. Sie kommentiert die Handlung der Roboter. So hat der Zuschauer die Möglichkeit ihre Programmiervorgänge nachzuvollziehen.
Auch die sensorische Filmmusik kommt zum Einsatz. Mit verschiedenen Streichern ist die Stimmung für den Zuschauer dramatisch und spannend.
Zusätzlich wird eine gewisse Natürlichkeit und Glaubhaftigkeit geschaffen, indem Hintergrundgeräusche von verschiedenen Menschen auf der Straße eingesetzt werden.



Audio 2





Das zweite Beispiel ist ein Ausschnitt der Filmmusik aus Sequenz 3. Hier wird die Technik der Kontrapunktierung angewandt. Der Charakter der Musik steht im Gegensatz zur eigentlichen Handlung. Mithilfe von Streichern wird eine freundliche und melodiöse Stimmung geschaffen, obwohl bei der Simulation geschossen werden muss und Alex gegen eine Drohne von OmniCorp versagt. Der Zuschauer bekommt nicht die Möglichkeit sich in den Protagonisten hineinzuversetzen.
So wird zum einen der Spott über den Cyborg durch Rick Mattox unterstützt. Zum anderen kann der Zuschauer eine gewisse Distanz zu Alex aufbauen und ihn selbst mit dem anderen Androiden vergleichen. So kann er den Unterschied zwischen Mensch und Technik beobachten.



Audio 3





In diesem Beispiel kommt die expressive Filmmusik aus Sequenz 4 zum Einsatz. Mithilfe von E- und Bass-Gitarren, einem Schlagzeug und einer Orgel wird die Stimmung des Cyborgs unterstützt und in den Vordergrund gesetzt. Der Zuschauer spürt dessen Kraft, Leichtigkeit und Leidenschaft für das, was er tut. Aus dem Kontext der Szene weiß er aber, dass es nicht Alex ist, der den Cyborg in diesem Moment steuert. So bekommt er die Möglichkeit sich in die Programmierung der Maschine hineinzuversetzen und zu spüren, was diese nicht spürt. Auch hier steht wieder die Erfahrung der Grenze zwischen Menschlichkeit und Technik im Vordergrund.



Audio 4





Dieses Beispiel entstammt der Sequenz 5. Die Hintergrundmusik entspricht der sensorischen Filmmusik. Es spielen mehrere Streicher im tiefen Tonbereich, wodurch die Szene dramatisch, dunkel und kalt wirkt.
Durch die Geräusche kann sich der Zuschauer jedoch auch in die Stimmung einer Maschine ohne Emotionen hineinversetzen. Mithilfe von gleichmäßigen Schritten und Bewegungen des Cyborgs wirkt sie zielstrebig und kontinuierlich.
Auch die Sprache in Form einer Frauenstimme kommt wieder zum Einsatz (siehe Audio 1). So wird dem Protagonisten ein weiteres Merkmal einer Maschine zugeordnet.



Audio 5





Das letzte Beispiel ist ein Ausschnitt aus Sequenz 6. Auch hier wird wieder die sensorische Filmmusik eingesetzt. Mithilfe von Kontrabässen aus dem tiefen Tonbereich und Percussion wird eine Dramatik in der Szene erzeugt.
Der Protagonist wird noch weitestgehend von der Maschine beherrscht, was durch die Frauenstimme aus Audio 1 verdeutlicht wird. Diese Sprache wird von lauten Geräuschen von Roboterbewegungen und –schritten unterstützt. Der Fokus liegt auf dem Protagonisten.
Die Filmmusik wird schneller und damit immer dramatischer, bis sie plötzlich aussetzt. Es folgt ein kurzer Moment der Stille, begleitet von Vogelgezwitscher aus dem Atmo und dem Geräusch der Roboterdrehung. In diesem Moment wird ein Wandel der Handlung in den Vordergrund gerückt. Alex hat seine Gefühle wiedererlangt und kann eigene Prioritäten festlegen. Um diesen Erfolg zu dramatisieren und zu verdeutlichen kommen Trommeln zum Einsatz.