Die Kinematografie



Farbe


Farben dienen wie das Licht dem Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen.
In den Vordergrund rücken wieder die Farben von Alex seinem Anzug. Sobald er die Kontrolle über ihn hat, ist er grau dargestellt. Diese Farbe steht für Neutralität und Sachlichkeit. Alex versucht mit seinem neuen Körper normal wie alle anderen weiterzuleben.
Als sein Anzug schwarz gefärbt ist und sein Visier rot leuchtet wirkt er brutal, stark und emotionslos. Seine Programmierung übernimmt seine Kampfhandlungen und er zögert nicht jemanden zu töten.

Auch die anderen Charaktere lassen sich farblich einordnen. Raymond Sellars trägt eigentlich nur schwarz. Das spiegelt seine Brutalität und Rohheit wieder.
Der Doktor sowie Alex‘ Frau Clara tragen viel weiß oder braun. Weiß steht für Ehrlichkeit und Unschuld, braun für Natürlichkeit. Gerade bei dem Doktor stehen diese Farben im Kontrast zu seinen Taten. Er möchte eigentlich nicht so sein wie OmniCorp ihm vorschreibt und steht am Ende schließlich doch hinter Alex.



Einstellungsgrößen


In dem Film wird viel mit Weitaufnahmen gearbeitet. Sie treten vor allem dann auf, wenn ein neues Setting eingeleitet wird. So kann ein erster Überblick für den Zuschauer geschaffen werden und er bekommt eine gewisse Distanz zur Handlung.
Eine häufig genutzte Einstellung ist die Halbtotale, die noch die Umgebung zeigt, aber den Fokus auf bestimmte Personen legt. Sie erfolgt meist zu Beginn oder zum Ende einer Handlung. Auch sie dient mehr dazu, dass der Zuschauer sich einen Überblick verschaffen kann.
Die zweithäufigste Einstellung ist die Nahaufnahme. Sie zeigt den Körper nur noch von Kopf bis Bauch. Der Zuschauer konzentriert sich nur auf die Person und das was sie sagt oder tut. Diese Aufnahme erfolgt oft auch in einer Zweier oder Dreierdarstellung, wie zum Beispiel bei dem Gespräch zwischen dem Doktor, Raymond Sellars und Liz Kline.
Die mit am häufigsten genutzte Einstellung ist die Großaufnahme. Sie zeigt nur noch ein bestimmtes Körperteil, wie zum Beispiel das Gesicht. Damit werden die Gestik und Mimik dieser Person in den Fokus genommen, oder die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf bestimmte Details einer Szene gerichtet.





Camera Movement


In RoboCop werden sehr viele verschiedene Elemente des Camera Movement genutzt. Im Hinblick auf die zuvor genannten Einstellungsgrößen erfolgt zur Einführung in ein neues Setting meist ein Zoom in das Bild (Sequenz 3,4,5) und manchmal auch wieder heraus (Sequenz 3 (0:22), 4 (0:06)). Die Weite des Zooms variiert. So ist er in Sequenz 3 sehr lang gezogen und in Sequenz 5 fällt er kaum auf. Der Zuschauer gewinnt einen ersten Überblick darüber, wo sich die Protagonisten im Moment aufhalten.
Eine weitere Methode diesbezüglich ist eine Weitaufnahme mit einem Parallelschwenk um ein bestimmtes Gebäude. Ein gutes Beispiel dafür ist in Sequenz 2 zu sehen. In Sequenz 4 und 5 sind der Zoom und die Parallelfahrt miteinander gemischt.

Des Weiteren wird diese Parallelfahrt auch häufig in der Nahaufnahme eingesetzt. Der fokussierte Charakter wird von der Kamera umfahren. So bleibt der Blick des Zuschauers ständig in Bewegung, als würde er sich die Handlung trotz allem von außen ansehen und überblicken. Gute Beispiele lassen sich in den Dialogen in Sequenz 2 finden, wo die Kamera hinter der Person entlang fährt.
Diese Schwenks erfolgen oft auch mit einem Zoom. So erscheint es, als würde der Zuschauer erst hinter einer Person stehen und dann um sie herum gehen und sich ihre Gesichter ansehen (Sequenz 6 ab 0:50).

Es gibt auch Augenblicke, da ist die Kameraführung so schnell und verwackelt, dass der Zuschauer wirklich glaubt er würde als heimlicher Beobachter daneben stehen und die Handlung verfolgen. Ein gutes Beispiel ist in Sequenz 4 (0:37) zu sehen, als Alex und Raymond Sellars sich die Hand schütteln.



Perspektiven


Die Handlung wird meist in der Normalsicht gezeigt und übermittelt dem Zuschauer eine gewisse Natürlichkeit. Die Diskussion in dem Film wird als normal und die einzelnen Ansichten in der Perspektive als gleichwertig dargestellt.

Vogelperspektiven und Froschperspektiven erfolgen meist nur während der Zuschauer sich einen Überblick über das jeweilige Setting schaffen kann. Sie sind deshalb nicht weiter von Bedeutung.



Das Editing



Das Editing ist für meine Analyse weniger interessant. Ich führe es nur der Vollständigkeit halber mit ein. Der Film enthält harte Schnitte zwischen unterschiedlichen Szenen, aber auch weiche Schnitte, bei denen ähnliche Szenen miteinander verknüpft werden. Diese weichen Schnitten kommen in Dialogen oft zum Einsatz oder werden für einen Perspektivwechsel genutzt. Die harten Schnitte werden oft bei dem Wechsel zu einem anderen Settings eingesetzt.