Das Mise-en-Scène



Das Setting


Ein Setting ist ein Schauplatz in einem Film. Es kann in vielen Fällen eine besondere Stimmung auf die Personen oder die Handlung werfen. Dazu sind zwei Arten zu unterscheiden: das Innensetting und das Außensetting. Erstere können beklemmend wirken und einen gewissen Druck ausüben. Zweitere dagegen bilden oft einen Überblick oder vermitteln das Gefühl von Freiheit.

In dem Film RoboCop gibt es drei relevante Schauplatzgruppierungen. Zu der ersten gehören die Räume der OmniCorp Firma. Das sind vor allem Innensettings, wie die Roboterfabrik, Simulationshalle und die Testhalle in China (siehe auch Sequenzen 3, 4). In diesen Settings wird Alex vor allem unterlegen dargestellt. Er kann nach Belieben an und ausgestellt werden und agiert so, wie Raymond und der Doktor es wollen.
Die zweite Gruppierung sind die Schauplätze in Detroit. Dazu gehören die Stadt als das Außensetting und das Polizeirevier und die OmniCorp-Zentrale als Innensettings (siehe auch Sequenzen 5, 6, 7). Dort rebelliert Alex gegen seine Vorgesetzten und kämpft für sein eigenes Recht und seine Freiheit.
Zu der dritten Gruppierung in dem Film gehört zum einen der Nachrichtensender „The Novak Element", in dem die Geschehnisse rund um die Einführung von Robotern in die USA diskutiert werden. Der Moderator steht hinter dem Einsatz der Maschinen und versucht seine Zuschauer für sich zu gewinnen. Doch zu der Gruppierung gehören auch noch die Settings der Sequenzen 1 und 2. Ersteres ist ein Außensetting in Tehran, in dem ein Kind ohne Zögern vor allen Augen erschossen wird. Das zweite ist ein Innensetting im Gerichtssaal in Washington D.C..
Der Zuschauer erlebt das Für und Wider für den Einsatz von Androiden und anderen Robotern. Ich zähle diese Settings zusammen, weil sie einen gewissen Abstand zu Handlung schaffen und dem Zuschauer so den Platz lassen, sich seine eigene Meinung zu der Diskussion zu bilden.





Die Kostüme


Die Kostüme der Menschen in dem Film sind nicht weiter erwähnenswert für meine Analyse. Interessanter dagegen sind die Erscheinungsbilder der Roboter und des Cyborg.

In dem Film werden drei Arten von Roboter vorgestellt. Es gibt große und kleine Kampfroboter auf dem Boden und fliegende in der Luft. Die Fliegenden treten nur einmal in Erscheinung und sind deshalb wenig relevant. Der Vollständigkeit halber kann man sagen, dass sie wie ein Kampfjet gebaut sind und nicht reden können.
Die großen Roboter sind dem Menschen kein bisschen ähnlich. Die kleinen Maschinen besitzen die Proportionen wie ein Mensch, weisen sonst aber ebenfalls keine weitere Ähnlichkeit auf. Beide Maschinen sind in der Lage, wenige einprogrammierte Sätze zu sprechen. Sie können nach Ruge als unterlegende Kopien sensationeller Ähnlichkeit beschrieben werden, da sie trotz ihrer geringen Menschenähnlichkeit stark in den Alltag, in Ländern außerhalb der USA, integriert sind. Sie zeigen keine Emotionen oder Gefühle und sind dem Bewusstsein der Menschen unterlegen. Sobald sie einen „Code Red“ sehen befolgen sie strikt ihre Programmierung und greifen nicht an.




Alex ist ein Cyborg und deshalb menschenähnlich gebaut. Eine Einteilung nach Ruge ist nicht möglich. Trotzdem durchlebt er im Laufe des Films einen kostümlichen Wandel. Bei seinem ersten Erwachen besitzt er fast noch die komplette Kontrolle über seinen Körper. Seine Maschinenteile sind grau gefärbt. Als ihm dann seine Freiheiten genommen werden und er die Kontrolle immer mehr verliert, wird sein Anzug in schwarz dargestellt. Erst nachdem er seine Gegner besiegt hat und seinen Körper wieder frei kontrollieren kann, sind seine Maschinenteile wieder grau.
So wird dem Zuschauer indirekt Alex‘ Freiheit vor Augen geführt.





Licht und Schatten


Licht und Schatten erzeugen oft bestimmte Stimmungen und Gefühle in einem Film. Dies kann erreicht werden, wenn sie von der naturalistischen Beleuchtungsweise abweichen.
Auffällig in dem Film RoboCop ist, dass viele Innensettings schlecht ausgeleuchtet sind. Viele Gebäude von OmniCorp besitzen wenige Fenster und müssen mit künstlichem Licht erhellt werden. Die schlechte Ausleuchtung durchzieht fast den gesamten Film und gibt ihm deshalb eine gewisse Dramatik. Vor allem Sequenz 3 ist sehr dunkel gehalten. Rick Mattox‘ Entscheidung steht im Vordergrund, weshalb das Licht ihn von hinten anstrahlt. Er wirkt machtvoller als der Doktor, der weniger gut ausgeleuchtet ist. Dieser sogenannte Low-Key bewirkt eine bedrückte und düstere Stimmung. Der Zuschauer weiß, dass gleich etwas weniger Gutes passieren wird. In diesem Fall ist es Alex‘ schlechtes Abschneiden in der Simulation und die Entscheidung, ihm seine Kontrolle zu nehmen.
Zudem ist auffällig, dass Alex bei seinem Wiederaufbau zu Beginn und am Ende des Films immer sehr stark ausgeleuchtet wird. Er wirkt fast wie ein heiliger, was neben seinem grauen Kostüm noch einmal betonen soll, dass er in diesem Moment die Kontrolle hat und der Fokus auf ihn und seine Taten gerichtet ist.